115 Schülerinnen und Schüler der Henry-Harnischfeger-Schule auf mittelalterlichen Spuren in Gelnhausen
Für die Klassenlehrkräfte bedeutete die gebuchte Stadtführung durch Gelnhausen eine kleine Herausforderung, da die Lokführergewerkschaft an diesem Tag streikte. Der RE 50 bediente dann überraschenderweise doch die Strecke Fulda-Hanau, sodass 115 Schülerinnen und Schüler der Klassen 7a bis 7e zu ihren fünf Stadtführern fanden und Obermarkt, Stadtmauer, Marienkirche, Handelsstraße, Hexenturm und Kaiserpfalz erkunden konnten.
Barbarossastadt wird Gelnhausen auch genannt, da der „Wanderkaiser“ Friedrich I im Jahr 1170 an der Kinzig seinen Regierungssitz erbauen ließ und Gelnhausen zur Reichsstadt machte. Während des bedeutenden Reichstages im Jahr 1180 war Gelnhausen somit der machtpolitische Mittelpunkt des „Reiches der Deutschen“. Noch heute kann man die Kaiserpfalz besuchen und ist beeindruckt von der Baukunst, die annähernd 1000 Jahre alt ist.
Stauferkaiser Friedrich Barbarossa stattete die Bürger seiner Stadt mit Privilegien aus und verlieh Gelnhausen die Marktrechte. So kamen wohlhabende Kaufleute nach Gelnhausen, ließen sich an der bedeutenden Handelsstraße Frankfurt-Leipzig nieder und bereicherten so das mittelalterliche Städtchen.
Erstaunt waren die Schülerinnen und Schüler, dass die Hexenverfolgung erst nach dem Mittelalter zu Beginn der Neuzeit einsetzte, assoziiert man doch unter anderem die Hexenverfolgung fälschlicherweise mit dem Mittelalter.
Dem Lehrkräfteteam um Nicole Dönges (Klasse 7a), Julia Czech (Klasse 7b), Hubert Göbel (Klasse 7c), Elke Ziegler (Klasse 7d) und Lea Nawra (Klasse 7e) ist es wichtig, geschichtliche Entwicklungen vor allem vor Ort erfahrbar zu machen, da
Geschichte so sichtbar und greifbar sowie ein historischer Bezug zur eigenen Heimat geschaffen wird. Für ihr Lehrkräfteteam bedankte sich Elke Ziegler, die die Organisation des Tages übernahm, bei den Stadtführerinnen und Stadtführern, die die Geschichte hinter den Gebäuden und Plätzen für die Jugendlichen zum Leben erweckten.