Vorklasse

Die Vorklasse ist Bestandteil der Grundschule und wird von Kindern besucht, die zwar schulpflichtig aber noch nicht schulfähig sind. Diese zeigen in mehreren Bereichen (emotionale, soziale, kognitive, sprachliche, psychomotorische, körperliche Entwicklung, Lern- u. Arbeitsverhalten) einen noch nicht altersgemäßen Entwicklungsstand, so dass eine erfolgreiche Mitarbeit im Anfangsunterricht der Grundschule fraglich ist. In einem Schuljahr, das der ersten Klasse vorgeschaltet ist, werden die Kinder auf den Schulbesuch vorbereitet, ohne dass Lerninhalte vorweggenommen werden.

Die Vorklasse wird von einer Diplom-Sozialpädagogin geleitet, die für die SchülerInnnen eine feste Bezugsperson darstellt. Dies ist für die Förderung von entscheidender Bedeutung, da dadurch dem hohen Zuwendungsbedarf sowie dem Bedürfnis nach Verlässlichkeit besser entsprochen werden kann.

Es wird nach einem ganzheitlichen Ansatz gearbeitet, der die Erlebniswelt und individuellen Stärken und Schwächen der Kinder aufgreift. In diesem Zusammenhang kommt dem Spiel ein besonderer Stellenwert zu.

Inhaltlich berücksichtigt der Rahmenplan die folgenden Lernbereiche:

  • Umgang mit Sprache und Literatur

  • Vorbereitung auf das Lesen und Schreiben

  • Natur- und Sachbegegnung

  • Einführung in mathematisches Denken

  • Bildnerisches Gestalten

  • Ethische und religiöse Erziehung

  • Rhythmisch-musikalische Erziehung

  • Bewegungserziehung

  • Verkehrserziehung

Dieser Plan stellt einen Orientierungsrahmen dar, der nicht auf die reine Wissensvermittlung abzielt und der auf die Bedürfnisse der Gruppe und die schulischen Gegebenheiten abgestimmt werden muss.

Spiel- und Arbeitsphasen wechseln sich ab und sind nicht an feste Zeitvorgaben gebunden. Die Kinder sollen durch abwechslungsreiche Angebote Neues kennenlernen und Freude an der Schule entwickeln.

Dabei können Förderangebote sowohl in der gesamten Gruppe als auch in Kleingruppen oder in Einzelmaßnahmen durchgeführt werden. Je nach Bedarf werden die SchülerInnnen der Vorklasse durch das Beratungs- und Förderzentrum, die Sprachheilschule oder die Teilnahme am Vorlaufkurs zusätzlich unterstützt.

Nach einer Beobachtungszeit erstellt die Vorklassenleiterin für jeden Schüler/ jede Schülerin einen Förderplan, der die Grundlage für eine individuelle Förderung darstellt und während des Schuljahres fortgeschrieben wird. Der abschließende Bericht am Ende des Vorklassenjahres beschreibt den Entwicklungsverlauf und die individuellen Besonderheiten jedes einzelnen Kindes.

Mit den Erfolgserlebnissen und den verbesserten Voraussetzungen kann das Kind dann i.d.R. gestärkt in das erste Schuljahr starten.