Die neuen digitalen Tafelsysteme ermöglichen multimediales Lernen

Während der Sommerferien wurde in der Henry-Harnischfeger-Schule in Salmünster gewerkelt, damit die Schülerinnen und Schüler im Unterricht auf neue technische Möglichkeiten der Wissensvermittlung zurückgreifen können: Die Schule, die von rund 900 Schülerinnen und Schülern besucht wird, hat 26 digitale Monitore erhalten, die in den Klassenräumen installiert wurden. Darüber hinaus wurden 69 Tablets an die Lehrkräfte verteilt.

„Der Digitalpakt Schule von Bund und Land wird vom Main-Kinzig-Kreis als Schulträger nach Kräften unterstützt. Nachdem im vergangenen Jahr vor allem die Ausstattung der Schülerschaft mit Tablets im Mittelpunkt stand, damit auch Kinder am Distanzunterricht teilnehmen konnten, die zu Hause keine geeigneten Geräte zur Verfügung haben, geht es in diesem Jahr um die technische Aufrüstung der Klassenräume selbst“, erklärte Kreisbeigeordneter und Schuldezernent Winfried Ottmann.

 Er stattete zusammen mit Joachim Kiwitz und Rolf Eckart vom EDV-Service des Main-Kinzig-Kreises der Henry-Harnischfeger-Schule einen Besuch ab. Dort machten sich die Lehrkräfte Julia Czech (pädagogische Leitung) und Ann-Kathrin Koch (Stufenleiterin 5-7) zusammen mit Lothar Klinkhammer (IT-Beauftragter der Schule) mit den neuen Activboards vertraut.

Auf den ersten Blick wirken die großen schwarzen Monitore wie große Fernsehgeräte, doch sie können einiges mehr: Mit dem Finger oder einem speziellen „Stift“ können die Monitore wie eine Tafel beschrieben werden. Sie ermöglichen es, Dokumente über die Tablets einzuscannen, die dann bequem von der Klasse weiterbearbeitet werden können und bieten eine multimediale Vernetzung des Unterrichts.

Die Henry-Harnischfeger-Schule ist eine der Pilotschulen, die vom Main-Kinzig-Kreis für das Projekt „Digitale Bildung“ ausgewählt worden war, um sich auf den Digitalpakt Schule von Bund und Land vorzubereiten. „Anders als in anderen Landkreisen hat der Main-Kinzig-Kreis seine rund 100 Schulstandorte schon seit 2019 an das schnelle kreiseigene Breitbandnetz angeschlossen und bietet den Zugang zu schnellem Internet. Das bedeutet für uns einen großen Vorteil, da wir auf bereits vorhandene Infrastruktur zurückgreifen und diese weiter ausbauen können. Trotzdem gibt es in den Schulen noch einiges zu tun, um die einzelnen Klassenräume so schnell dies möglich ist, ebenfalls zu verkabeln, damit die Internetnutzung auch dann stabil ist, wenn mehrere Klassen gleichzeitig das schnelle Internet nutzen“, erläuterte Winfried Ottmann.

In der Integrierten Gesamtschule in Bad Soden-Salmünster arbeiten die Lehrkräfte deshalb seit geraumer Zeit mit iPads, WLAN und Beamer, die Schülerinnen und Schüler verwenden Apps für Übungen und Hausaufgaben. 450 dieser digitalen Tafeln wurden in den Schulen des Main-Kinzig-Kreises bereits installiert, bis zu den Herbstferien werden es 670 sein.

Die frühzeitige Digitalisierung der Henry-Harnischfeger-Schule hat insbesondere dabei geholfen, den Distanzunterricht während der Schulschließungen aufrecht erhalten zu können und die Kinder und Jugendlichen über das Internet mit Lernstoff zu versorgen. „Auch abseits der Pandemie ist es für unsere Schülerinnen und Schüler ungemein wichtig, dass sie in allen Fächern und Lernbereichen eine digitale Lernumgebung nutzen können, um sich frühzeitig Kompetenzen in der digitalen Welt zu erarbeiten“, erklärt Winfried Ottmann. Weitere zwölf digitale Monitore werden für die Grundschule in Salmünster angeschafft, hier müssen noch einige Räumlichkeiten verkabelt werden.

Aus dem Digitalpakt erhält der Main-Kinzig-Kreis insgesamt 17,9 Millionen Euro. Neben der bereits abgeschlossenen Beschaffung von mobilen Geräte für Lehrkräfte und Schülerschaft müssen noch Netzwerkverkabelungen an diversen Schulstandorten vorgenommen werden, um dort die WLAN-Infrastruktur einrichten zu können. Auch das zentrale Gerätemanagement-System auf alle Schulen muss erweitert werden, da bereits 14.000 digitale Geräte in Betrieb sind. Derzeit läuft die Installation der Präsentationstechnik in Form der digitalen Tafelsysteme, Beamer und Steuergeräte für die Schulen. Aber auch die digitale Fortbildung der Lehrkräfte ist ein wichtiges Themenfeld, hier arbeiten die Schulen mit der Volkshochschule Bildungspartner Main-Kinzig zusammen. „Die Digitalisierung unserer Schulen bedeutet ein großer Kraftakt für alle Beteiligten auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Wir wissen und erleben aber täglich, dass sich diese Mühe lohnt und auch der Unterricht selbst dadurch spannender und abwechslungsreicher wird“, stellt der Schuldezernent fest. (pm)