Impfpflicht – ja oder nein? Lernen auch die Gegenseite zu vertreten Schulinterner Entscheid von Jugend debattiert an Henry-Harnischfeger-Schule

Was in den Medien über mehrere Wochen Thema Nummer 1 war und noch immer ist, beschäftigte auch den Gymnasial-Kurs der Jahrgangsstufe 10 im Fach Deutsch im Rahmen des diesjährigen Schulwettbewerbs von „Jugend debattiert“. Im vergangenen Schuljahr war der Wettbewerb auf den höheren Ebenen der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen, jedoch hatten die Schülerinnen und Schüler der Henry-Harnischfeger-Schule unter der Leitung ihrer Deutsch-Lehrkraft und „Jugend debattiert“-Schulkoordinatorin Andrea Auth das Debattieren und den Wechsel der unterschiedlichen Sichtweisen im Online-Unterricht trainiert. So wusste jede Schülerin und jeder Schüler um die vier Kategorien Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft, die in der Debatte zum Tragen kommen und die im Anschluss bewertet werden.

 

Zwei Schülerinnen und zwei Schüler waren im Kursentscheid, der diesmal gleichzeitig der diesjährige Schulentscheid war, gegeneinander angetreten und alle weiteren Kursteilnehmer bildeten neben Andrea Auth in diesem Jahr die Jury. Die übrigen Kurse der Jahrgangsstufen 9 und 10 hatten sich aufgrund des erhöhten Nachholbedarfs für die Abschlussprüfungen gegen eine Teilnahme entschieden.

 

„Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, vor allem bei heiklen Themen zu trainieren, das Gegenüber zu verstehen. Genau hier liegt der Kern von Jugend debattiert. Da die Schülerinnen und Schüler bis kurz vor dem Wettbewerb ihre Position nicht kennen, die sie in der Debatte vertreten werden, bereiten sie sich auf alle Eventualitäten vor und erhalten somit einen breit gefächerten Blick auf die Sache. Auch ist es während der Debatte wichtig, dass alle Positionen gleichermaßen beleuchtet werden, sodass sich der Zuhörer eine abschließende Meinung zum Thema bilden kann, weshalb sich niemand in den Vordergrund drängen sollte. Da außerdem die Gesprächsregeln ganz groß geschrieben werden, man sich nicht provoziert oder gar beleidigt, sondern vielmehr wertschätzend gegenübertritt, hat gerade in der jetzigen Zeit dieser Wettbewerb einen hohen Wert.“, erklärt Studienrätin Andrea Auth.

 

Nachdem Celina Brasch auf der Pro1-Position die Maßnahme zur Fragestellung „Soll in der BRD eine allgemeine Impfpflicht eingeführt werden?“ in allen Punkten genau und sicher definiert hatte, fiel es den beiden Contra-Debattanten Ramon Bauß und Torben Spahn trotz wirklich guter und fundierter Argumente nicht ganz leicht, die Zuhörer von der Gegenseite zu überzeugen. Hannah Betz (Pro2) konterte souverän. Sie führte die Debatte immer wieder zur eigentlichen Fragestellung zurück und dominierte auch insgesamt. Hannah Betz vertritt als Schulsiegerin neben Celina Brasch, die Zweite wurde, die Henry-Harnischfeger-Schule beim Schulverbundsentscheid am Grimmelshausen-Gymnasium in Gelnhausen, der nach einem ersten Versuch online nun doch als Präsenzveranstaltung durchgeführt wird. Ramon Bauß, der vor allem durch sein überaus engagiertes und authentisches Auftreten überzeugen konnte, rangierte ganz knapp auf Platz 3 und kommt im Krankheitsfall einer der beiden jungen Damen als Nachrücker zum Zug. Die gesamte Schulgemeinde der Henry-Harnischfeger-Schule drückt die Daumen.

Auf dem Foto oben von links nach rechts: Ramon Bauß und Torben Spahn, unten von links nach rechts: Celina Brasch und Hannah Betz.